Audio-Austausch: Ist Clubhouse Pflicht oder Kür für professionelle Kommunikation?

Seit etwa einem Monat ist sie auf dem Markt und wird von vielen als das ganz große neue Ding gehandelt: Die Audio-Plattform Clubhouse. Wir haben die App ausprobiert und uns gefragt: Ist Clubhouse ein kurzfristiges Phänomen oder ein wertvoller neuer Kanal, der die Kommunikation mit vielfältigen Zielgruppen ermöglicht?

Weil uns als Medienhaus durch die Coronakrise ein ganzer Jahrgang Praktikanten* verloren gegangen ist, beschäftigen wir uns mit neuen Wegen, junge Menschen für die Redaktion zu finden. Grund genug, dafür die brandneue Audio-App Clubhouse zu nutzen. Kurzerhand haben wir Kollegen* anderer Medienhäuser zu einem Branchenaustausch eingeladen, um der Frage nachzugehen: Was tun Medienunternehmen, um weiterhin guten Nachwuchs in ihre Redaktionen zu bekommen und werdenden Journalisten* eine gute Ausbildung zu bieten?

Vorbereitung und Ablauf einer Clubhouse-Session sind denkbar einfach: Einen roten Faden fürs Gespräch erarbeiten und schon kann es losgehen. Für unser Thema haben wir vielfältige Charaktere eingeladen: von Oberpfalz Medien und aus anderen Medienhäusern. Auf Clubhouse haben wir mit ihnen über Wege und Möglichkeiten gesprochen, auch in herausfordernden Zeiten Volontäre* zu gewinnen. Ziel, war es untereinander wertvolle Impulse auszutauschen und Ideen zu generieren.

Nach der Session sind wir etwas hin- und hergerissen: zwischen Filterblase und tatsächlicher Relevanz. Denn Clubhouse ist einerseits nur für iPhone-Nutzer verfügbar und es hält sich in der App eine spezielle Nutzergruppe auf. Andererseits bietet Clubhouse aber die einmalige Möglichkeit, spannenden Menschen zu begegnen und Live-Einblicke in verschiedenste Themen und Nischen zu gewinnen.

Was ist unser erstes Fazit zur Audio-Plattform Clubhouse?

Bringt Clubhouse uns als Medienunternehmen wirklich einen Mehrwert? Langfristig im regionalen Austausch mit vielfältigen Zielgruppen? Das Format einmal zu testen, war für uns der erste Schritt, mitreden zu können.

Mehr Transparenz, mehr Mut, mehr Dialog: Das haben wir daraus mitgenommen. Allerdings haben wir keine potenziellen Berwerber* erreicht. Das war diesmal auch nicht das Ziel, allerdings wollen wir uns nun weiter ansehen, was auf Clubhouse passiert. Welche Gruppen sind dort, die wir ansprechen wollen und was möchten Nutzer* von einem Medienhaus hören? Alles in Allem denken wir, dass Clubhouse unsere Kommunikation ergänzen kann, aber als eine Plattform unter vielen.